Der eigene NAS Server – Sicherheit und Platz für die eigenen Fotos

Irgendwann kommt der Tag, an dem die Festplatte voll ist und man sich Gedanken um die Sicherheit der eigenen Fotos macht. Die ersten Gedanken zur Sicherheit der Fotos und meiner Daten hatte ich schon relativ lange, habe mich aber bisher nicht wirklich darum gekümmert. Nun ist aber der Tag gekommen: Von meinen 750 GB Partition für meine Daten sind nur noch 10 GB frei. Es wird also langsam Zeit sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Wären meiner Recherchen bin ich dabei auf private NAS-Server gestoßen und habe nun auch einen selbst zu Hause stehen.

Was ist ein NAS-Server

Die Erklärung möchte ich an dieser Stelle einfach und kurz halten. Ein NAS-Server (Network Attached Storage) sind Dateiserver, die einen hohen Speicherplatz im eigenen Netzwerk bereitstellen. Sie sind also quasi externe Festplatte, die über das Netzwerk angesprochen werden. So können die Daten über PC, Tablet, Fernseher und andere Geräte abgerufen und bearbeitet werden.

Die NAS-Server sind so aufgebaut, dass eine oder mehrere Platten gleichzeitig im Gerät betrieben werden. In diesem Fall spricht man von BAY. Also ein 4 BAY Server hat 4 Slots für Festplatten.

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Vorteile von NAS-Server

Wie bereits geschildert, habe ich mir selbst einen NAS-Server zugelegt. Für mich über wiegen die Vorteile dieser Technik:

  • Enormer Speicherplatz: Je nach Bauart können bis zu 12 Festplatten (teilweise sogar mehr) betrieben werden. Es ist also ausreichend Platz für die nächsten Jahre vorhanden. Ich glaube kaum, dass ich in den nächsten 4 Jahren weitere Festplatten benötige.
  • Datensicherheit: Die heutigen NAS-Server sind in der Lage über die RAID Konfigurationen mehrere Abbilder der Daten zu erzeugen, sodass bei einem Defekt von ein oder zwei Festplatten die Daten weiterhin erhalten bleiben.
  • Zugriff von fast überall: Da die NAS-Systeme direkt im Netzwerk integriert sind und sich auch über das Internet abrufen lassen, sind die Daten fast überall und rund um die Uhr erreichbar. Des weiteren kann ich die Daten auf jedem netzwerkfähigem Gerät abbilden.  So zeige ich gerne meine Fotos auf meinem TV Gerät, auch gerne direkt nach dem Shooting.
  • Daten rund um die Uhr erreichbar: Die Server sind ursprünglich für einen 24/7 Betrieb ausgelegt. Daher kann ich jederzeit meine Daten abrufen. Ich erachte dieses als ebenfalls sehr großen Vorteil, da ich nun nicht mehr schwere Festplatten mit mir herumtragen muss.
  • Nutzung als Webserver oder E-Mail Server: NAS-Server können natürlich nicht nur als Datenspiegelung oder als Festplatte verwendet werden, sondern können auch für Hosting und E-Mail Zwecke zur Verfügung stehen.

Den passenden NAS-Server finden

Aus den oben genannten Vorteilen lässt sich über die eigene Prioritätenpiste der optimale bzw. passende NAS-Server finden. Für mich war wichtig, dass ich ausreichend Speicherplatz habe, um alle meine Daten zu sichern, und gleichzeitig eine Spiegelung der Daten vorliegen zu haben. Ich habe mich daher für einen 4-bay Server entschieden, da ich so ausreichend  lange Ruhe bis zum Upgrade habe und bei Raid 5 viel Speicherplatz und Datensicherheit am besten gegeben sind.

Da der NAS-Server auch zur Bereitstellung der Daten an mobile Geräte geeignet sein sollte, sollten auch die Leseraten entsprechend hoch sein. Die Speicherrate war für mich nicht so entscheidend, da ich den NAS eher als Speicherplatte verwende und ich daher die Daten nach der Bearbeitung dort ablagere.

An dritter Stelle steht der Stromverbrauch. Die laufenden Kosten sollte man nicht aus dem Auge verlieren. Der Server läuft 24h am Tag und sollte daher im Ruhemodus entsprechend wenig Strom verbrauchen. Hier habe ich mir ein Limit von 10-15 Euro im Monat gesetzt, wenn ich ihn wirklich 24h betreibe.

Da der NAS-Server bei der Datenverarbeitung nicht schlapp machen soll, soll er ca. 2Ghz haben und mindestens 512 MB Ram besitzen, aber auch gleichzeitig die oberen Bedingungen erfüllen.

Ein weiteres Limit ist der Preis. Der Server sollte die 500 Euro ohne Festplatten nicht überschreiten.

Einfache Wartung ist ebenfalls vorausgesetzt. Ich möchte einfach nicht stundenlang am PC hocken und Fehler beheben, bzw. Festplatten austauschen.

E-Mail und Webserver war für mich nicht so wichtig, da ich dieses nicht nutzen werde. Meine Daten sind mir sehr wichtig. Da muss ich mir darüber nicht noch Trojaner etc. einfangen.

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Die besten NAS-Server für zu hause

Während meiner Recherchen sind einige NAS-Server in die engere Auswahl gekommen. Ich habe mich bewusst bei Synologie und QNap umgesehen, da diese die besten Bewertungen für Software, Service und Haltbarkeit bekommen haben. Da ich ausreichend Speicherplatz haben möchte, sind hier nur die 4bay Systeme aufgelistet.

4-bay NAS-Server von Synology

Die Synology DiskStation DS412+ ist ein 4-Bay NAS-Server. Mit 2,1 GHz Prozessor und 1 GB Ram sicherlich eines der besten Systeme in der Preisklasse. Mit Traumwerten von 182,66 MB/Sek schreiben und 205,68 MB/Sek lesen ein absolut tolles Gerät. Der Stromverbrauch liegt bei 15W in Ruhe und 44W im Betrieb. Leider kostet das Gerät aber auch ca. 540 Euro.

Die Synology DiskStation DS413 ist hingegen deutlich günstiger. Mit 1 GHz dual core Prozessor und 1 GB Ram ebenfalls ein tolles Gerät. Mit  80,86 MB/Sek schreiben und 111,12 MB/Sek lesen zwar deutlich langsamer, dafür aber auch günstiger im Stromverbrauch. Erhältlich ist das Gerät ab ca. 450 Euro. Der Stromverbrauch liegt bei 13W in Ruhe und 35W im Betrieb.

Die günstigste alternative ist die Synology DS413J mit knapp 300 Euro. Mit 1.6 GHz und 512 MB Ram natürlich das schwächste Gerät. Leider werden die Daten zur Lese- und Schreibgeschwindigkeit nicht angeben. Mit 7W im Ruhezustand und 31W im Betrieb die günstigste Variante.

4-bay NAS-Server von Qnap

Von Qnap gibt es lediglich zwei 4-bay NAS-Server.

Der Qnap TS-412 wartet mit einer Leistung von 1,2GHz und 256MB DDRII RAM auf. Leider ist das etwas wenig, verbraucht dafür aber nur 26 Watt unter Vollast und 11 Watt im Sleep-Modus. An diesen Verbrauch kommen die anderen Geräte nicht heran. Mit  96,7 MB/Sek schreiben und 52,4 MB/Sek lesen, hält es fast mit der DS412 mit. Mit 350 Euro ist sie jedoch deutlich günstiger.

Neben dem Qnap 412 steht die QNAP TS-419P II. Sie hat einen 2 GHz Prozessor und 512 MB Ram. Damit schafft sie 109,6 MB/Sek schreiben und 75,1 MB/Sek lesen. Im Vergleich zur 413 von Synology ist die Geschwindigkeitsabhängig höher, aber die Lesegeschwindigkeit geringer. Ich nehme an, dass hier der RAM für einen kleineren Engpass zuständig ist. Mit 13 Watt im Ruhezustand und 31 Watt im aktiven Zustand ist der Stromverbrauch sehr gut. Mit ca. 450 Euro ist sie durchaus erschwinglich.

Qnap oder Synology?

An dieser Stelle möchte ich nicht verschweigen, dass Qnap und Synology meiner Meinung nach eher eine Glaubensfrage ist. Die beiden Anbieter stehen sich in nichts nach. Die Lese- und Schreibwerte sind Herstellerangaben und werden vermutlich so nicht erreicht werden. Qnap hat jedoch den Vorteil, dass die Platten während des Betriebs ausgetauscht werden können, da die Slots frei gängig sind. Das ist bei Synology nicht der Fall.

Meine Entscheidung

Wie man an den Werten sieht, sind die Systeme sehr eng beieinander. Von den Werten her ist die Synology DiskStation DS412+ der eindeutige Sieger. Der Stromverbrauch ist sehr gering und die Performance ist wirklich toll. Leider sind die Platten aber nicht während des Betriebs auswechselbar.Leider übersteigt es das Budget von 500 Euro ohne Platten.

Bei den Systemen unter 500 Euro liefern sich die Synology DiskStation DS413 und der QNAP TS-419P II ein enges Kopf an Kopf rennen. Die QNAP TS-419P II hat den Vorteil, dass die Platten während des Betriebs ausgetauscht werden können und im Display die wichtigsten Eckdaten abgelesen werden können. Letztendlich ist das für mich auch das entscheidende gewesen, sodass ich mich für die QNAP TS-419P II entschieden habe.

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